IT-Verkabelung nach EN 50600, Empfehlungen verstehen und umsetzen
von Hartmut Kell
Die EN 50600 ist seit vielen Jahren DER Maßstab für die Planung der Infrastrukturen in Rechenzentren. Zu den vielen „Bausteinen“ gehören neben den Regeln zur Planung der Stromversorgung sowie der Sicherungssysteme u.a. auch die Regeln zur Planung der Infrastruktur für die Telekommunikationsverkabelung; zu finden in dem Teil EN 50600-2-4. Jedoch ist die Anwendung dieser Norm nicht ganz so einfach ebenfalls wie die Beantwortung der Frage, wozu man sie brauchen kann und wozu nicht.
Steuerung von Identitäten in Unternehmensnetzen
von Simon Oberem
Spätestens seit die Corona-Krise wie ein Brandbeschleuniger für die Netzwerk-Transformation gewirkt hat, kommt in den IT-Sicherheitsabteilungen vieler Unternehmen zunehmend der Wunsch auf, die Kontrolle von Kommunikation wiederzuerlangen. Hierbei spielt in modernen Architekturen insbesondere die zielgerichtete Steuerung von Kommunikation auf Basis von Identitäten eine große Rolle.
Ausblick auf 2023
von Dr. Behrooz Moayeri
Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu. Es ist Zeit, zurückzublicken und auch einen Ausblick auf das Jahr 2023 zu wagen.
Im Oktober 2021 habe ich an dieser Stelle über die zehn aus meiner Sicht wichtigsten Top-Themen der branchenunabhängigen „IT-Basis“ gesprochen. Was wird das Jahr 2023 in diesen Feldern bringen? Prognosen haben das mehr oder weniger Spekulative an sich. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die Schwerpunkte unserer Beratungspraxis heute sowie die erkennbaren Interessen unserer Kunden dazu genutzt werden können, ein Bild von den Feldern zu zeichnen, die uns in 2023 an der IT-Basis beschäftigen werden.
Mit WLAN durch Wände sehen… wirklich?
von Dr. Joachim Wetzlar
Diesen Titel haben Sie bereits im November bei unseren Blogs entdeckt. Mein Kollege Thomas Steil ließ die Frage am Ende unbeantwortet und stellte sie Ihnen und mir, den Lesern. Mir ließ die Sache keine Ruhe, berührt sie doch die Sicherheitsinteressen vieler unserer Kunden. Ich habe mir also die beiden zugrunde liegenden Veröffentlichungen [1] und [2] des Autors Ali Abedi durchgelesen. Das Ergebnis dessen, was ich verstanden habe, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Worum geht es also?
Planung, Konzeption und Ausschreibung zur Migration bestehender ISDN-Anschlüsse auf einen SIP-Anbieter
mit Frank Sujata sprach Christiane Zweipfennig
Das endgültige Ende des ISDN-Netzwerks rückt immer näher. Der Technologie-Umstieg von ISDN auf All-IP ist unumgänglich und wird jedes deutsche Unternehmen früher oder später treffen. In den nächsten zwei bis drei Jahren werden auch die letzten Telekommunikationsprovider ihre ISDN-Funktionen abschalten, sodass es höchste Zeit wird, den Technologiewechsel in Angriff zu nehmen. Ist die Kündigung des Providers erst einmal da, ist oft keine Zeit mehr, um die Umstellung gründlich und störungsfrei vorzubereiten.
Ausblick auf 2023
Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu. Es ist Zeit, zurückzublicken und auch einen Ausblick auf das Jahr 2023 zu wagen.
Im Oktober 2021 habe ich an dieser Stelle über die zehn aus meiner Sicht wichtigsten Top-Themen der branchenunabhängigen „IT-Basis“ gesprochen. Was wird das Jahr 2023 in diesen Feldern bringen? Prognosen haben das mehr oder weniger Spekulative an sich. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die Schwerpunkte unserer Beratungspraxis heute sowie die erkennbaren Interessen unserer Kunden dazu genutzt werden können, ein Bild von den Feldern zu zeichnen, die uns in 2023 an der IT-Basis beschäftigen werden.
Mehr Intelligenz für Storage
Jahrelang haben Anforderungen in den Bereichen Skalierbarkeit, Leistungsfähigkeit, Hochverfügbarkeit und zentrale Administration die Storage-Projekte geprägt. Nun kommt ein neuer Trend hinzu, der nur vor dem Hintergrund der nutzbaren Ergebnisse der Datenwissenschaft (Data Science) möglich geworden ist. Wenn wir als Ziel der Datenwissenschaft die Gewinnung von Wissen aus Daten definieren, dann fallen uns schon sehr spannende Anwendungsgebiete ein. Mittlerweile haben auch einzelne Unternehmen ein solches Volumen an Daten gespeichert, das die Anwendung der Datenwissenschaft darauf interessant macht. Ich habe im letzten Insider darüber berichtet, dass Datenanalyse für eine Früherkennung von Ransomware genutzt werden kann. Nach einem ähnlichen Schema lassen sich möglicherweise auch andere Formen der Datenkorruption analysieren und erkennen. Denkbar ist auch Security Monitoring anhand von Zugriffsprofilen bei I/O-Operationen. Und was dem Security Monitoring dient, kann auch dem Availability Monitoring dienen. Ein wichtiger Prozess, der plötzlich nicht mehr auf Daten zugreift, macht sich auch auf Storage-Ebene bemerkbar. Mehr Intelligenz in Storage für alle drei Hauptformen der Datenhaltung (Block, File, Object) wird in 2023 für immer mehr Organisationen relevant werden.
Hybride Kommunikation und Zusammenarbeit
Kommunikation und Zusammenarbeit werden hybrid. Mischformen von Online und Präsenz prägen die Arbeitswelt. Hybride Zusammenarbeit stellt noch höhere Anforderungen an Audio- und Video-Systeme (A/V-Systeme) als Einzelplatzsysteme, welche die A/V-Peripherie einzelner Geräte für einzelne Personen nutzen. Vielleicht sind wir als Veranstalter von hybriden Seminaren und Veranstaltungen dem Markt ein bisschen voraus, doch ich bin sicher, dass die Herausforderungen, denen wir bei hybriden Seminaren begegnen, fast alle Organisationen beschäftigen werden. Dazu zählt die Sicherstellung hoher Audioqualität, wenn ein Teil der Konferenzteilnehmer im Raum sitzt und ein anderer Teil remote zugeschaltet ist. Gleiches wie für Hören und Gehört-Werden gilt für Sehen und Gesehen-Werden.
Cloud-Ernüchterung
Ich lege mich fest: In 2023 wird eine stärkere Cloud-Ernüchterung eintreten als bisher. Das mache ich daran fest, dass nach allem, was mir von unseren Kunden berichtet wird, Wachstum in OnPrem-Rechenzentren nicht wesentlich hinter dem Cloud-Trend zurückbleibt – zumindest bei unserer Klientel, nämlich in Organisationen mit mittlerer bis großer IT-Umgebung. Natürlich nimmt die Cloud-Nutzung zu, und natürlich sind große Clouds aus der IT der meisten Organisationen nicht mehr wegzudenken. Doch Clouds sind keine Allheilmittel. Es hat sich herumgesprochen, dass die Flucht in die Cloud weder das eigene Personal noch das IT-Budget wesentlich entlasten wird. Die Anwälte haben uns in den letzten Jahren keinen goldenen Cloud-Weg unter Wahrung des Datenschutzes aufzeigen können. Die Einsicht, dass die Cloud-Betreiber auch nur mit Wasser kochen, steigt in dem Maße, in dem erfolgreiche Cloud-Mechanismen auch in OnPrem-RZs Einzug finden. Diese Faktoren stärken den ohnehin präsenten Trend zu Hybrid Clouds mit nachhaltiger Betonung der OnPrem-Komponente.
Der Chip-Mangel wird chronisch
Ein Anlass zur Selbstkritik: Wir haben vor wenigen Jahren neben vielen anderen eine regelrechte Explosion des Internet of Things (IoT) erwartet. Sie ist ausgeblieben. Viele Digitalisierungsprojekte werden vom Chip-Mangel verzögert, einem Phänomen, das vorhersehbar war, doch von kaum jemandem vorhergesehen wurde. Mittlerweile wissen wir: Mangel an Chips ist chronisch. Es wird im besten Fall Jahre dauern, bis der dysfunktionale weltweite Halbleitermarkt einigermaßen reibungslos funktioniert. Erschreckende Lieferzeiten über einem Jahr sind nunmehr keine Seltenheit. Ich bin an dieser Stelle mehrmals auf dieses Problem eingegangen und möchte mich ungern wiederholen. Um es dennoch auf den Punkt zu bringen: Wenn der Zufluss an Hardware nicht mit der bisherigen Rate der Außerbetriebnahme Schritt hält, gibt es keinen anderen Weg als längere Nutzungszeiten. Die Hersteller müssen gezwungen werden, diesen Weg mitzugehen. Und sie werden gezwungen. Da bin ich mir sicher.
Wireless-Optimierung
Einer der Bereiche, der vom Chip-Mangel besonders betroffen ist, ist Wireless. Die Antwort kann nicht das Zurück zum Kabel sein. Es wird immer wichtiger, die Wireless-Nutzung zu optimieren. Eine intelligentere und sorgfältigere Planung von Wireless-Netzen gewinnt an Bedeutung. Bisher haben viele Organisationen ihre drahtlosen Netze mit der Methode Trial and Error aufgebaut. Das Verfahren hat irgendwie funktioniert, oft mehr schlecht als recht. An resultierende Abdeckungslücken und Performance- sowie Stabilitätsprobleme hat man sich gewöhnt. Es wird allerdings immer wichtiger, genauer hinzuschauen, d.h. zu messen, zu analysieren und zu optimieren.
Glasfasern
Die Nutzung externer Clouds, hybride Formen der Zusammenarbeit und höherer Digitalisierungsgrad erhöhen die Anforderungen an Internetanschlüsse, wie ich bereits im Oktober 2021 erwähnte. Diesen Anforderungen wird man am besten mit Glasfasern gerecht. Notfalls muss es heißen: Buddeln, was das Zeug hält.
Netzautomatisierung
Schon vor einem Jahr und dann vor drei Monaten machte ich Netzautomatisierung zum Schwerpunkt meines Geleits im Netzwerk Insider. Nur mit Netzautomatisierung kann man einer anderen Mangelerscheinung begegnen: Mangel an Personal. Leider bietet der Markt erschreckend wenig an fertigen oder auch nur halbfertigen Produkten, die helfen, repetitive Abläufe im IT- und speziell Netzbetrieb zu optimieren, sprich zu automatisieren. Software-Entwickler hergehört: Hier gibt es eine erhebliche Lücke! Viel zu wenige Leute müssen viel zu viel Arbeit leisten, die oft den Charakter von Strafarbeit annimmt, weil sie in wiederholtes Tippen desselben an verschiedenen Stellen ausartet. Das geht bestimmt effizienter und weniger fehleranfällig. Wenn sich die Hardware-Anbieter nicht darum kümmern, ist dies das ideale Feld für eine eigenständige Branche.
Schlusswort zum Jahresausklang
An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei allen Gesprächspartnern in unseren Beratungsprojekten, von denen wir immer wieder Ideen für den Netzwerk Insider bekommen. Dazu zählen Kunden aus verschiedenen Branchen, Hersteller, Provider und Systemintegratoren. Wenn es diesen Bezug zur Praxis nicht gäbe, wäre unser Magazin ein erhebliches Stück ärmer. Wir bei ComConsult zählen auf die gegenseitige Befruchtung mit Ideen aus dem ganzen Markt – auch in 2023. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Jahresausklang und einen guten Start in das neue Jahr.