
Vor 20 Jahren wurde im Netzwerk Insider über verschiedene Browser und dem seinerzeit wütenden „Browserkrieg“ berichtet. Welche Möglichkeiten gab es damals? Wie sieht es heute aus?
Die Situation vor 20 Jahren
Vor 20 Jahren (und auch schon davor) gab es eine Reihe von Browsern, die für den Zugriff auf Webseiten infrage kamen – allen voran der Internet Explorer, Mozilla Firefox, Netscape und Opera. Sie unterschieden sich vor allem in zwei Punkten:
- Die unterstützten Technologien für interaktive, dynamische Inhalte, sei es JavaScript oder ActiveX, waren noch sehr im Wandel. Letzteres war gerade bei webbasierten Business-Anwendungen verbreitet und wurde vollumfänglich nur vom Internet Explorer unterstützt, was maßgeblich zu dessen hohen Marktanteil beitrug.
- Damals gab es noch einen weiteren signifikanten Unterschied: Jeder der oben genannten Browser hatte seine eigene Rendering Engine, um HTML und dynamische Inhalte darzustellen. Die Unterstützung für Technologien wie CSS (Cascading Style Sheets) unterschied sich ebenfalls. Damals haben die Browser noch damit werben können, in bestimmten Kompatibilitätsbenchmarks eine hohe Punktzahl zu erreichen.
Hat sich irgendeiner dieser Browser durchgesetzt?
Die Situation heute
Gibt es heute noch unterschiedliche Browser? Ja und nein. Auf der einen Seite existieren immer noch eine Reihe von Browsern, die um Marktanteile konkurrieren, darunter Edge als Nachfolger des altehrwürdigen Internet Explorer – er ruhe in Frieden. Auch Mozilla Firefox hält sich nach wie vor tapfer auf dem Markt. Und es gibt einen weiteren Browser, der das Feld von hinten aufgerollt hat: Google Chrome.
Auf der anderen Seite hat gerade Chrome dazu geführt, dass die zugrunde liegende Technologie weniger divers wurde. Alle verbreiteten Browser mit Ausnahme von Firefox benutzen die „Chromium“ Rendering Engine für Web-Inhalte, die ursprünglich für Chrome entwickelt und später als Open Source zur Verfügung gestellt wurde.
Ist es jetzt gut oder schlecht, dass es eine einzelne Technologie gibt, auf die die meisten Browser zurückgreifen? Ich denke, beides trifft zu. Auf der einen Seite kann man sich in der heutigen Zeit darauf verlassen, dass eine Webseite „vernünftig“ aussieht, weil man nicht mehr wie vor 20 Jahren für jeden Browser eigene Optimierungen benötigt. Auf der anderen Seite gibt es in diesem Bereich auch weniger frische Ideen und Technologien.
Fazit
Der Browserkrieg von vor 20 Jahren ist effektiv vorbei. Und es hat nicht der damalige Platzhirsch Internet Explorer gewonnen, sondern ein neuer Herausforderer, den es vor 20 Jahren noch gar nicht gab. Aber dadurch hat sich auch wenig Neues entwickelt.
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