Internationale Handelskonflikte treffen auf mehr Digitalisierung und neue Technologien. Das stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Die Einführung von Digitalsteuern als Reaktion auf US-Zölle könnte weitreichende Konsequenzen bei Smart-Building-Projekten mit sich bringen. Womit müssen Unternehmen rechnen?
Digitalsteuer als Gegenmaßnahme
Die EU denkt über die Einführung von Digitalsteuern nach, die die „Tech-Giganten“ der USA wie beispielsweise Microsoft, Apple, Amazon, Google und ähnlich große Tech-Unternehmen treffen sollen. Diese müssen nämlich zurzeit in der EU vergleichsweise niedrige Steuern zahlen.
Die EU will damit die USA dazu verleiten, über ihre Zollpolitik nachzudenken. Doch was hat das für Auswirkungen auf unsere technische und digitale EU-Welt? Worauf müssen sich Unternehmen einstellen, die Remote-Arbeiten anbieten oder auch planen, ihre Gebäude smart zu gestalten?
Auswirkungen auf Smart Buildings
Die Technologien von Smart Buildings basieren auf der (App-)Integration verschiedener digitaler Systeme und Plattformen. Vieles davon wird von den US-amerikanischen Tech-Giganten zur Verfügung gestellt, wie beispielsweise die Kommunikation über Microsoft Teams und Microsoft Office. Allerdings läuft auch das Marketing für viele EU-Unternehmen über Meta-Plattformen. Die Einführung von Digitalsteuern für diese Konzerne kann dazu führen, dass EU-Unternehmen als Endverbraucher die Kosten dafür übernehmen müssen.
Solche Kostenerhöhungen können vor allem für kleine bis mittelständige Unternehmen zu einer neuen finanziellen Hürde werden.
Konsequenzen für Digital Work und Remote-Arbeiten
Im Bereich Digital Work, insbesondere im Hinblick auf Homeoffice und Remote-Arbeit, könnten die Digitalsteuern zu höheren Kosten führen. Dies könnte sich durch gestiegene Lizenz- oder Speicherplatzkosten äußern oder sich in eingeschränkten Nutzeroberflächen widerspiegeln. Infolgedessen könnten die Betriebskosten europäischer Unternehmen steigen. Der Zollstreit kann jedoch auch dazu führen, dass US-Unternehmen ihre Dienste in Europa in Bezug auf Verfügbarkeiten und Funktionalitäten der Tools einschränken.
Was können Unternehmen tun?
Aufgrund dieser potenziellen Herausforderungen, die mit dem Einführen von Digitalsteuern verbunden sein könnten, sollten Unternehmen proaktiv handeln:
- Diversität der Technologieanbieter. Wenn Unternehmen mit mehreren Anbietern aus verschiedenen Regionen arbeiten, könnten sie bewirken, dass politische Entscheidungen nur teilweise ihr eigenes Unternehmen betreffen und einschränken.
- Open-Source-Lösungen. Investition in Open-Source-Lösungen reduzieren die Abhängigkeit von Anbietern, zudem stellt Open-Source-Software oft kostengünstigere und flexiblere Alternativen dar. Allerdings bringt sie ebenso die Herausforderung von eigenen Implementierungen und Integrationsfähigkeiten mit sich.
- Stärkung der digitalen Resilienz. Unternehmen könnten versuchen, ihre digitale Infrastruktur so zu gestalten, dass die Umstellung und Anpassung auf neue Systeme schnell und leicht gestaltet werden kann und sie flexibel auf Veränderungen im Markt reagieren können.
Fazit
Digitalzölle stehen noch zur Diskussion. Die Auswirkungen und Herausforderungen werden nicht sofort sichtbar sein, sondern sich erst in den Wochen nach der Einführung herauskristallisieren. Fakt ist jedoch, dass sie ein komplexes Thema darstellen und dementsprechende Konsequenzen nach sich ziehen werden. Auch die Branchen der Smart Technologies und Digitalisierung werden sehr wahrscheinlich diese Auswirkungen zu spüren bekommen – als größtes Beispiel sei hier der US-Konzern Microsoft genannt, jedoch auch Apple und andere. Europäische Unternehmen sollten diese Diskussion und Entwicklung aufmerksam mitverfolgen und sich auf mögliche Änderungen einstellen. Dabei können parallel schon strategische Maßnahmen geplant und für den richtigen Zeitpunkt einsatzbereit gemacht werden.





