Gefährdet die Dominanz US-amerikanischer Softwarehersteller die Handlungsspielräume deutscher Behörden und Unternehmen?

Cornelius Höchel-Winter

aus dem Netzwerk Insider März 2020

Der Softwaremarkt wird in weiten Bereichen nicht gerade von großer Vielfalt bestimmt. Ob bei Betriebssystemen, Bürosoftware, Virtualisierungsprodukten oder Datenbanken, in allen wichtigen IT-Bereichen wird er von zwei, maximal drei Herstellern geprägt, nicht selten dominiert sogar nur ein einziger. Und praktisch immer handelt es sich um US-amerikanische Firmen.

Bei vielen deutschen und europäischen Unternehmen und Behörden stellt sich angesichts dieser eingeschränkten Auswahl ein deutliches Unbehagen ein – ein Unbehagen, welches durch das protektionistische America-First-Gehabe der Trump-Administration und deren eigenwilligen Umgang mit internationalen Verträgen und Gepflogenheiten verständlicherweise erst richtig angeheizt wird.

Der aktuelle Trend, eigene Infrastruktur in die Cloud großer Provider zu verlagern oder Software direkt als Webdienst aus solchen Clouds zu beziehen, verstärkt diese Abhängigkeit offensichtlich – zumal auch beim Thema Cloud-Computing wieder US-amerikanische Firmen den Markt weitgehend unter sich aufteilen.