Die ersten drei Monate dieses Jahres haben bereits viele internationale Gedenk- und Aktionstage gesehen. Auch am 31. März war es wieder einmal so weit: Der alljährliche World Backup Day stand an. Ein guter Grund, um noch einmal an die Wichtigkeit von Backups zu erinnern. Denn, wie mein Kollege Ben Grünbauer in seinem Blogbeitrag warnt: „Kein Backup? Kein Mitleid“.
Jedes Jahr Ende März: der World Backup Day
Das erste Quartal 2025 liegt bereits hinter uns und damit auch schon einige besondere Tage, wie zum Beispiel der internationale Clean Energy Day (26. Januar), der internationale Frauentag (8. März) oder der internationale Tag des Glücks (20. März). Am letzten Tag im März gab es nun auch den World Backup Day, mit dem auf die unverzichtbare Rolle der Datensicherung hingewiesen wurde.
Haben Sie sich an den Eid des World Backup Day gehalten [1]?
“Ich schwöre feierlich, am 31. März ein Backup meiner wichtigen Dokumente und wertvollen Erinnerungen zu machen.”
Wichtigkeit von Backups
Datenbestände in Unternehmen sind sprichwörtlich Gold wert. Ein Trend, der sich im Zeitalter von maschinellem Lernen und KI nur noch beschleunigt. Der Umfang dieser Schätze wächst stetig an – durchschnittlich um 41 % pro Jahr [2]. Frei nach dem Sprichwort „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ bräuchte man schon eine sehr große und stetig anwachsende Sammlung teuren Porzellans, um auf ähnliche Werte wie bei den Datenschätzen in Unternehmen zu kommen. Gerade mit geschäftskritischen Daten muss man, genau wie mit teurem Porzellan, vorsichtig umgehen und sie vor möglichen Beschädigungen schützen.
Die Ming-Dynastie herrschte vom 14. bis ins 17. Jahrhundert, und es existieren auch heute noch wertvolle Ming-Vasen, die viele hundert Jahre alt sind. Anders als bei Porzellan gibt es für unsere digitalen Schätze aber keine Medien, die solche Zeiträume überleben. Von den Speichermedien, die wir heute nutzen, hat selbst das gute alte Magnetband (Tape), je nach Aufbewahrungskonditionen, „nur“ eine Lebenszeit von ungefähr 30 Jahren. Immer mehr verbreitet sind heute Full-Flash-Systeme. Bei den darin verbauten SSDs muss man eher mit einer Lebenszeit von 5-10 Jahren rechnen. Egal für welches Speichermedium man sich entscheidet, früher oder später sind die wertvollen Daten korrumpiert und im schlimmsten Fall unbrauchbar.
Neben dem Zahn der Zeit gibt es auch noch viele andere Gefahren, die die Integrität und Verfügbarkeit unserer Daten gefährden. Cyber-Attacken und Erpressungen mit Ransomware sind nur ein weiteres Beispiel. Mein Kollege Dr. Markus Ermes ist hierauf in einem Artikel des Netzwerk Insiders näher eingegangen. Um auf solche Fälle vorbereitet zu sein, muss ein gutes Backup Teil der Vorbereitung sein. Sollen Daten sehr lange verfügbar sein, ist über ein regelmäßiges Backup des Backups nachzudenken.
Vorbereitung auf den Ernstfall: Die 3-2-1-0-Regel der Backups
Die goldene Regel der Datensicherung lautet 3-2-1-0. Befolgt man die folgenden Schritte, ist man in der Regel gut auf den Ernstfall vorbereitet:
- 3 Kopien: Es sollten drei Kopien der Daten erstellt werden.
- 2 Medien: Die Kopien sollten auf zwei unterschiedlichen Medien gespeichert werden (z.B. SSD-Primärspeicher und Tape-Backupspeicher).
- 1 getrennter Speicherort: Eine Kopie der Daten sollte sich an einem, vom Primärstandort getrennten Ort befinden. Wie bei der Betriebs- und Georedundanz, womit ich mich in einem anderen Blogartikel beschäftigt habe, ist der Abstand dabei entscheidend.
- 0 Fehler: Backups müssen getestet werden. Der Restore-Test muss regelmäßig, zuverlässig und ohne Fehler durchgeführt werden.
Die letzte Regel wird dabei leider zu oft vernachlässigt. Auch der oben genannte Eid des World Backup Day unterschlägt diesen wichtigen Punkt. Regelmäßige Restore-Tests gehören aber auf jeden Fall zu einer belastbaren Backupstrategie und dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Funktioniert die Datensicherung nicht, kann man sich den ganzen Aufwand auch direkt sparen.
Zusammenfassung
Datensicherung über Backups sind ein essentieller Bestandteil im Lebenszyklus wertvoller Daten. Je wichtiger und wertvoller die Daten, desto mehr Aufwand muss man auch in die Backupstrategie stecken. Eins ist entscheidend: Backups regelmäßig testen und den Restore-Prozess komplett durchspielen.
Und setzen Sie sich eine Erinnerung für den 31.03.2026 in den Kalender – da wird es den nächsten World Backup Day geben.
Verweise
[1] https://www.worldbackupday.com/ (abgerufen am 01.04.2025)
[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/267974/umfrage/prognose-zum-weltweit-generierten-datenvolumen/ (abgerufen am 01.04.2025)