Hier fällt die Antwort zum aktuellen Zeitpunkt recht überschaubar aus.
Zum einen können „Federations“ zwischen Unternehmen eingerichtet werden. Über diesen Zusammenschluss können dann mittels Protokolle wie XMPP oder SIMPLE Präsenzinformationen, Chat und Dokumente ausgetauscht werden.
Nachteil dieser Vorgehensweise ist der Mangel an weitergehenden Funktionen wie Videokonferenzen, Gruppen–Chat und Sprache, sowie der Umstand, dass diese „Federation“ immer nur eine „Punkt-zu-Punkt“–Verbindung zwischen zwei Unternehmen darstellt.
Ein weiterer Ansatz ist die Nutzung eines „Federation-Hubs“ in der Cloud. Ein Beispiel hierfür ist das Produkt NextPlane.
Auch hier mangelt es an Funktionen wie Video oder Sprache, aber man benötigt nur noch eine „Federation“ zu NextPlane, um mit hunderten anderen Firmen Informationen auszutauschen.
Dabei unterstützt der Hub eine große Anzahl der am häufigsten genutzten Lösungen, u. a. Office 365, WebEx Teams, Unify Circuit, Slack, Facebook Workplace, IBM Sametime u.v.a.
Oder aber man schaut sich im Markt ein wenig um und findet Lösungen wie die Videokonferenzplattform Highfive, die über einen simplen SIP-Link in der Lage ist, auch an Videokonferenzen anderer Plattformen wie Zoom, WebEx oder BlueJeans teilzunehmen.
Eine finale Lösung ist derzeit jedoch leider nicht in Sicht. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sich das Marktumfeld erst einmal klären. Noch kommen laufend neue Markteilnehmer hinzu, die ihren Teil vom Kuchen beanspruchen und darunter sind auch Schwergewichte wie Amazon mit seinem Chime Service.
Erst wenn die Konsolidierung abgeschlossen ist, werden sich Wege ergeben, um Plattform–übergreifende Lösungen zu ermöglichen. An der eingesetzten Technik wird es nicht scheitern. Diese ist heute schon bei fast allen Anbietern SIP– und WebRTC–basiert.
Jetzt muss nur noch an der Interoperabilität gearbeitet werden.
Wann diese kommt, ist schwer vorherzusagen, und sie wird sicherlich noch drei bis vier Jahre auf sich warten lassen.
Bis dahin heißt es: abwarten und im Zweifelsfall weiterhin für die externe Kommunikation auf E-Mail, Telefonie und cleverem File-Sharing setzen. Oder aber Sie machen es nach alter Väter Sitte: Dokumente per E-Mail vorab verteilen und in einer Telekonferenz den Sachverhalt klären.