In einem Blog vom Juli 2024 habe ich Big Data neben Machine Learning und leistungsfähigen Chips als eine der drei Säulen der Künstlichen Intelligenz (KI) bezeichnet. Nun bin ich in der Lektüre der Fachpresse auf eine etwas andere Darstellung von Big Data gestoßen. Für alle, die sich die Frage stellen, wie viel 280 Petabytes wiegen, hier die Antwort: 452 Kilogramm.
452 Kilogramm schwer waren die Behälter mit SSD-Bausteinen, die auf der Supercomputing Conference SC24 in Atlanta, USA, von Júlíus Björonsson, einem von „Games of Thrones“ bekannten Schauspieler, angehoben wurden. Die SSD-Speicher hatten insgesamt eine Kapazität von 280 Petabytes, d.h. 280 Millionen Gigabytes. Damit hat Björonsson angeblich den weltweiten Rekord der jemals von einem Menschen angehobenen Speicherkapazität inne. Dieser Rekord wird sicher bald Vergangenheit sein, weil der auf NAND-Technologie spezialisierte Hersteller Phison auf der SC24 einen SSD-Baustein mit 128 Terabytes Kapazität vorgestellt hat. 2.200 solche SSD-Komponenten würden somit mehr als 280 Petabytes ausmachen, und 2.200 SSD-Bausteine wiegen wahrscheinlich weniger als 452 kg. Ich kenne keinen SSD-Baustein, der sage und schreibe 200 Gramm schwer ist.
Der Treiber für die Entwicklung von hochkapazitativem Speicher ist die Notwendigkeit in KI-Rechenzentren, mehrere Petabytes Storage pro Rack vorzusehen. Die Erhöhung der Speicherkapazität pro Baustein erfolgt durch mehr Bits pro Zelle, mehr Zellen auf einer Halbleiterschicht, mehr Schichten übereinander und effizienteres Packen der NAND-Gatter in Chips. NAND steht für die Negation von AND. Wenn mindestens ein von zwei Eingangssignalen gleich 0 ist, übergibt ein NAND-Gatter am Ausgang 1. NAND ist die Basis moderner Halbleiterspeicher.