Die Macht der Cloudbetreiber

Cornelius Höchel-Winter

Ein Drittel der Gesamtausgaben für Hard- und Software von Rechenzentrumsbetreibern weltweit wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres 2019 von den großen Hyperscalern wie Amazon, Google und Microsoft ausgegeben. Laut einem Bericht von Synergy Research ist der Zuwachs bei diesen Unternehmen atemberaubend: Noch 2014 lag deren Anteil bei 15 %, 2017 bei 26 % und jetzt über 33 %.

Schaut man sich die absoluten Zahlen an, sieht man, dass der gesamte Hard- und Softwaremarkt praktisch ausschließlich durch diese Hyperscaler wächst, während sich die Investitionen von firmeninternen RZ-Betreibern in den letzten Jahren im Wesentlichen nicht verändert haben. Die Anzahl der in diesem Segment gekauften Server ist sogar rückläufig! 

Diese Entwicklungen haben deutliche Auswirkungen auch auf firmeninterne RZs:  

  • Chiphersteller wie Intel oder Nvidia orientieren sich bei ihren Neuentwicklungen vermehrt an den Wünschen der großen Hyperscaler. 
  • Intel kämpft bei den aktuellen 14-Nanometer-CPUs weiterhin mit Produktionsengpässen und beliefert die großen Hyperscaler bevorzugt. Gewinner ist offensichtlich AMD, die im vergangenen Jahr ihren Marktanteil verdoppeln konnte. 

Der Druck auf Unternehmen, ihre RZ-Infrastruktur in die Cloud zu verlagern, dürfte also auch 2020 weiterhin ansteigen. 

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