Die Hannover Messe 2025
Ganz kurz zur Hannover Messe selbst: Diese findet jährlich in Hannover statt und ist eine der größten Technologiemessen in Deutschland. Dort kommen zahlreiche Unternehmen zusammen und präsentieren vieles zu unterschiedlichen Themenbereichen. KI war dabei allgegenwärtig – nahezu an jeder Ecke präsent. Das Thema Mobilfunk, insbesondere der Bereich des privaten Mobilfunks, wurde wie im letzten Jahr auch in einem eigenen Hallenbereich präsentiert und recht gebündelt dargestellt.
Die Unternehmen

Abbildung 1: 5G Radio Units
Auf der Messe waren die großen Bekannten im Bereich des Mobilfunks wie Ericsson und Nokia zu finden. Des Weiteren auch Unternehmen wie Siemens, Firecell, Druid und CampusGenius, die ebenfalls im Bereich „Private 5G“ für die Industrie unterwegs sind. Die 5G ACIA, die sich als „global forum“ für den industriellen Mobilfunk positioniert, hatte auch einen Stand, der für kleinere und zusammenhängende Präsentationen genutzt wurde.
Unerwartet war jedoch, dass große Unternehmen wie Cisco und HPE bzw. dessen aufgekauftes Unternehmen Athonet nicht oder nur sehr klein vertreten waren. Dies stellte eines der größten Kontraste zur Hannover Messe 2024 dar.
Die Inhalte
Was wurde eigentlich alles präsentiert? Zusammengefasst wurden, wie erwartet, viele Neuerungen vorgestellt, die seit letztem Jahr auf den Markt gekommen sind. Darunter zählen neue Endgeräte für den industriellen Bereich mit voller Kompatibilität zum industriellen 5G-Spektrum im Bereich 3,7 – 3,8 GHz.
Ebenso wurden Netzwerkkomponenten wie Radio Units (RUs, die Mobilfunkantennen im 5G) sowie deren hardware- und softwareseitige Neuerungen gezeigt.
Auch Messequipment wurde vorgeführt, darunter zum Beispiel die Hardware von Rohde & Schwarz und von Keysight.

Abbildung 3: Echtzeitmessung des Layer-2-Aufbaus

Abbildung 2: Native Layer-2-Verbindung per 5G in der Praxis
Ein weiteres großes Thema, das seit der Diskussion um „Private 5G“ in den Fokus rückt, ist „Ultra-reliable Low Latency Communication“. Diese Technologie soll für industrielle Anlagen eingesetzt werden. Hintergrund dieses sperrigen Begriffs ist, dass sich kritische Daten in Bezug auf Latenz und Zustellsicherheit via 5G übertragen lassen und die kritischen Anforderungen eingehalten werden. Auf der Messe gab es dazu Live-Demonstrationen dieses Use Case. Die Messungen, die innerhalb der Vorstellung durchgeführt wurden, zeigen, dass Latenzen von 10 ms realisierbar sind.
Das ist insoweit von Bedeutung, da gerade diese Fähigkeit für eine kabellose Übertragung häufig nachgefragt wird. Sollte sie in naher Zukunft für den breiten Markt verfügbar werden, so könnte 5G noch mal stärker in den Vordergrund rücken. Derzeit ist die Zahl der „Killer Use Cases“, die einen absoluten Mehrwert von 5G in der Industrie darstellen, zu gering, um die Kosten in vielen Fällen zu rechtfertigen.

Abbildung 4: Profinet über 5G mit Siemens S7
Fazit
Die Hannover Messe bestätigt einmal mehr, dass das Thema Mobilfunk im industriellen Bereich weiterhin relevant ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass der „Hype“ darum momentan eher abnimmt. Wenn die Industrie diese Phase übersteht und die Anforderungen der Unternehmen an die Technologie erfüllt werden, ist davon auszugehen, dass „Private 5G“ in der Industrie immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.





