Im Netzwerk Insider vor 20 Jahren: Redundanz bei VPN

08.11.23 / Dr. Markus Ermes

Vor 20 Jahren wurde im Netzwerk Insider über die Ausfallsicherheit von VPN-Verbindungen und mögliche Maßnahmen zur Erhöhung der Verfügbarkeit diskutiert. Was war damals der Stand? Wo stehen wir heute?

VPN vor 20 Jahren

Vor 20 Jahren waren VPNs durchaus schon ein Thema. Im Netzwerk Insider ging es dabei insbesondere um WAN-Verbindungen, die per VPN über das Internet realisiert wurden. Schon damals zeichnete sich ab, dass die Hardware der VPN-Gateways und der Netzwerkkomponenten zuverlässig und daher ein Ausfall wenig wahrscheinlich war. Die größten Einschränkungen in der Verfügbarkeit waren von der Internetleitung zu erwarten. Und zu dieser Zeit gab es neben redundanten Internetleitungen auch noch die Möglichkeit, Einwahl-Verbindungen zu nutzen.

Wie sieht die Situation bei der Zuverlässigkeit von VPN-Verbindungen heute aus?

Die Situation heute

Was die (zugesicherte) Zuverlässigkeit einer Internetleitung angeht, hat sich nicht allzu viel getan. Die Bandbreiten sind gewachsen, die zugesicherte Verfügbarkeit jedoch nicht. Damit ergeben sich für VPNs heute ähnliche Ansätze wie vor 20 Jahren, nur ohne ein Modem als Backup. Auf der technischen Ebene hat sich also wenig getan.

Allerdings haben zwei Aspekte die Notwendigkeit für VPNs auf anderer Ebene durchaus verändert: Die Cloud und die seit Corona vermehrt durchgeführte Arbeit aus dem Homeoffice.

Die zunehmende Verbreitung von Cloud-Diensten verschiebt die Nutzung von Anwendungen immer mehr weg vom eigenen Rechenzentrum und den für die Verbindungen notwendigen VPNs hin zu einer direkten Nutzung von Anwendungen über das Internet. Damit bleibt jedoch der Hauptkritikpunkt von vor 20 Jahren bestehen: Die Internetleitung dominiert die möglichen Ausfälle der Verbindung zu den Anwendungen.

Und die größere Verbreitung von Homeoffice hat die Kritikalität der Nutzung von Client-to-Site-VPNs in vielen Unternehmen erhöht. Auch hier spielt die Zuverlässigkeit für die Mitarbeiter häufig eine große Rolle. Doch: Die Nutzung einer privaten Internetleitung bedeutet gegebenenfalls eine noch unzuverlässigere Internetanbindung.

Insgesamt hat sich im Bereich von VPNs also erstaunlich wenig getan.

Fazit

Die Zuverlässigkeit von VPNs war schon vor 20 Jahren ein Thema, das sich auch heute noch nahezu unverändert zeigt. Die zunehmende Cloud-Nutzung reduziert zwar die Abhängigkeit von VPNs, doch nicht von der unzuverlässigsten Komponente eines Internet-VPNs: dem Internetzugang!

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