Vor etwas mehr als einem Jahr erwarb Apple das Start-up Fleetsmith und Ende letzten Jahres startete Apple in den USA das „Apple Business Essentials“-Programm als Beta-Version. Damit wird die Absicht des damaligen Kaufs deutlich. Werfen Sie mit mir einen Blick in genau diese Version.
Adressiert der Apple Business Manager (ABM) alle Firmenkunden, so adressiert Apple Business Essentials (ABE) laut Apple Unternehmen bis zu einer Größe von 500 Mitarbeitern, die jeweils über maximal drei Geräte verfügen können. Dabei baut das ABE-Portal auf den Fähigkeiten des ABM auf und ergänzt diese um:
- iCloud Enterprise Storage,
- Gerätemanagement (basierend aus dem Zukauf von Fleetsmith) und
- dem bekannten Apple Care for Enterprise 24/7-Support.
Genau genommen ist der ABE jedoch ein Abo-Modell und dient als Erweiterung von ABM um die zuvor genannten Themengebiete.
Der so um das Abo erweiterte ABM funktioniert auch weiterhin nur auf Apple-Geräten, einschließlich Desktop-Macs, iPads und iPhones. Das Einzigartige an Business Essentials ist, dass allein durch das Abschließen des Abos die Eintrittshürde speziell für kleine und mittlere Unternehmen gering ist. Meiner Meinung nach kann Apple nach der Beta-Phase mit einem „Run auf das Produkt“ rechnen.
Die Apple-Webseite suggeriert dabei, dass der ABE „nur“ für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bis 500 Mitarbeiter bei maximal drei Geräten pro Mitarbeiter sinnvoll ist. Auch wenn die Anzahl der Geräte (3) sich in der aktuellen Beta nicht verändern lässt, ist ein Betrieb in größeren Organisationen ebenfalls denkbar. Da der ABE lediglich eine Abo-Erweiterung ist, können Sie als Firma Ihre Bestandsinfrastruktur weiter nutzen (z. B. 20.000 Endgeräte mit Jamf, Intune, MobileIron o.Ä. verwalten) und in Spezialfällen ergänzen. Sie können durch den Abschluss des Abos unter anderem User-Enrollment-Geräte (BYOD) einführen oder Arbeitsgruppen / Bereiche mit Company-Geräten ausstatten, ohne dass Ihre eigene IT-Abteilung den Telefonsupport, die Reparatur von Geräten oder Derartiges übernehmen muss. Doch werfen wir erst einmal gemeinsam einen Blick auf das Leistungsangebot des Abos nach heutiger Sicht.
Die Funktionen von ABE im Überblick
Die in der Cloud ansässige Fleetsmith-Geräteverwaltungssoftware (diese kann im Übrigen noch benutzt werden) zielt darauf ab, die Verwaltungs- und Sicherheitsanforderungen der IT mit der Erfahrung in Einklang zu bringen, die Anwender an ihrem Mac, iPad und iPhone lieben. Dieses Motto trifft auch auf den ABE zu. Egal, ob Sie BYOD-Geräte – private Geräte, die per User Enrollment um einen dienstlichen Bereich erweitert werden – oder COD-Geräte – geschäftliche Geräte, die vom Unternehmen erworben und an Mitarbeiter vergeben wurden – nutzen, der ABE bietet eine einheitliche und einfache Oberfläche.
Die Konfigurationen können über sogenannte Sammlungen gebündelt werden wie auch erworbene App-Lizenzen, welche sich an Geräte, Mitarbeiter oder Mitarbeitergruppen binden lassen. Mitarbeitergruppen sind im Beta-Portal ein neues Konzept und werden sicher ebenfalls im ABM Einzug halten. Diese Gruppen können statisch erstellt werden (feste Mitarbeiterliste) oder sich dynamisch aus Mitarbeitern mit bestimmten Rollen und Standorten zusammensetzen und füllen.
Hat der Anwender nun ein Gerät im Einsatz, kann er sich über die Apple-Business-Essentials-App mit verschiedenen Self-Service-Szenarien behelfen. Dazu gehört neben der Installation von Apps auch die Nutzung des AppleCare-for-Enterprise-Supports. Dies umfasst Hilfestellungen, z. B. „Wie kann ich über AirPrint drucken?“,oder auch hardwarenahe Hilfestellungen wie z. B. Reparatur oder Austausch von Geräten vor Ort. In der Beta-Version sind diese Punkte jedoch noch nicht abrufbar.
Der ABE wird als Abo im ABM aktiviert
Administratoren können aus verschiedenen Abonnementplänen wählen. Dabei wird unterschieden, ob firmeneigene Geräte oder Geräte für Mitarbeiter aufgenommen werden sollen. Davon ist auch der Speicherplatz abhängig, den es je nach Konfiguration und innerhalb dieser nach Preisabstufung in den Größen 50 GB bis 2 TB gibt.
Sollte Ihr Unternehmen in Apple Business Essentials investieren?
Der ABE bietet viele interessante Ansätze mit einer geringen Einstiegshürde an. Unternehmen, die noch keine MDM-Lösung ihr Eigen nennen oder für verschiedene Regionen / Arbeitsgruppen an einer Lösung interessiert sind, sollten einen Blick auf das System werfen.
Wie erwähnt ist Business Essentials technisch bereits verfügbar, befindet sich jedoch noch im Beta-Status. Dies bedeutet, dass nur einige ausgewählte Benutzer diese Lösung gerade testen können, und das auch nur in den USA: Apple hat das Frühjahr 2022 als Zeitpunkt der Einführung der kostenpflichtigen Version angegeben. Ob auch für Deutschland das Start-Datum gilt, steht noch nicht fest.
In meinem Seminar „iOS im Unternehmen (Intensiv)“ werfe ich gerne einen detaillierteren und intensiveren Blick auf die Sachlage und diskutiere mit Ihnen gemeinsam mögliche Einsatzszenarien. Zudem werden die Themengebiete Geräteverwaltung, Automatisierungen für Anwender und Administratoren, Systemarchitektur und -sicherheit sowie vieles mehr ebenfalls ausreichend Beachtung finden.